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Papierverbrauch

Zu viel Papier

Jedes Buchprojekt wird, bevor es in der Druckerei »zu Papier gebracht wird«, bereits mehrfach gedruckt – beim Autor als Entwurf und dann bei der Übergabe an den Verlag, im Lektorat zur Dokumentation und ggf. nach der Erstbearbeitung, in der Redaktion für eine bessere Übersicht und bei der Rückgabe an den Verlag, in der Herstellung für die Übergabe an den Satz, im Satz gleich mehrfach als Umbruchexemplare für Autoren und Auftraggeber. Für ein mittelgroßes Projekt werden so »Tonnen« von Papier verbraucht.

Eine Seite nimmt etwa 2500 Zeichen auf (Arial 10 pt, einzeiliger Abstand der Zeilen), auf 200 Seiten ließe sich also ein 500.000-Zeichen-Buch ausdrucken. Das dürfte eher ein Kurzlehrbuch als ein Lehrbuch sein. Wenn dieses Buch in seinem Werdegang 5-mal ausgedruckt wird (Autoren, Redaktion, Lektorat, Herstellung, Satz), was eher an der Untergrenze gerechnet ist, ergeben sich also 1000 Seiten oder 2 Pakete Kopierpapier.

Das Umweltbundesamt stellte bereits im Jahr 2000 fest, dass »einem maßvollen Papierverbrauch besondere Bedeutung für weitere positive Umwelteffekte zukommt«.

Das falsche Papier

Papier wird entweder aus Holz oder aus Altpapier hergestellt. Bei seiner Herstellung werden Energie und Wasser verbraucht, zusätzlich wird Wasser verschmutzt. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hat in einer Studie Büropapiere in Abhängigkeit vom Faserrohstoff verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig: »Für alle betrachteten Indikatoren sind die Umweltlasten bei der Recyclingpapierherstellung am niedrigsten.«

Mit zwei Paketen Recycling-Kopierpapier (statt Frischfaserpapier) spart man etwa 10 kg Holz, 150 Liter Wasser und 15 kWh Energie. Bei diesem Klimaschutz kann wirklich jeder mitmachen.

Konsequenz

Aus einer durchschnittlichen Fichte (Deutschland bezieht übrigens einen Großteil seiner Zellstoffimporte aus Schweden und deckt nur 20% des Papierbedarfs aus eigenen Wäldern) können etwa 28 der üblichen 500-Blatt-Pakete Kopierpapier entstehen. Kein Grund zur Beunruhigung? Von wegen: In Deutschland werden pro Jahr ca. 800.000 Tonnen Büropapier verbraucht. Damit lässt sich die Erdoberfläche etwa 15-mal abdecken. Recyclingpapier würde diese Fläche zwar nicht verkleinern, spart aber Ressourcen und ist von daher bereits die weit bessere Lösung. Noch besser ist es natürlich, ganz auf die Ausdrucke zu verzichten. Unkritisches "Frischfaserdrucken" ist jedenfalls eine grobe Fahrlässigkeit der Umwelt gegenüber.

Es geht heute einfach nicht mehr darum, ob man lieber »auf Papier« arbeitet oder »am Bildschirm«, es geht um ökologische Notwendigkeiten!

Weitere Infos

Weitere Informationen zum Papierverbrauch in Deutschland und den Umweltvorteilen von Recyclingpapier finden sich z.B. auf www.papiernetz.de

URL dieser Seite: www.mt-m.de/thm_papier.html

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